ERFURT „CO2-neutral produzieren, leben und arbeiten im Eichsfeld“ – unter diesem Leitsatz möchten verschiedenste Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft ein umfassendes Projekt zur Umwandlung und Dekarbonisierung vor allem der Energieversorgung und der industriellen Wertschöpfung im nordwestlichen Thüringer Landkreis starten. Eine entsprechende Absichtserklärung mit dem Ziel, das Eichsfeld treibhausgas-neutral mitzugestalten, unterzeichneten am heutigen Donnerstag, 7. Dezember 2023, Vertreter von Eichsfelder Unternehmen und Institutionen, welche das Projekt initiiert haben: Unterzeichner waren Dr. Stefan Hoppe, Geschäftsführer Eichsfelder Schraubenwerk GmbH (ESW), Bernd Spitzbarth, IG Metall Nordhausen, Horst Albert von der LEG Thüringen sowie Unternehmensvertreter und Betriebsräte von MUBEA, MUSASHi und Gestamp GRIWE, des Weiteren Vertreter der Gemeinde und der Institutionen „Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA)“ und des „Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e. V.“ und schließlich Wissenschaftseinrichtungen wie die Hochschule Nordhausen. Die Unterzeichnung fand bei den Eichsfeldwerken, Gastgeberin eines begleitenden Workshops, statt.
Die Breite der Teilnehmenden verdeutlicht, dass die Projektinitiatoren das Mammutprojekt der Dekarbonisierung als ganzheitliche Aufgabe verstehen, die von einer möglichst umfassenden Partizipation und Akzeptanz verschiedenster Akteure im Landkreis getragen werden muss. Erreicht werden können die ehrgeizigen Ziele hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft und Gesellschaft und Sicherung der Industriearbeitsplätze nur durch Kooperation und die Schaffung von Synergien – das betrifft beispielsweise Maßnahmen der Abwärmenutzung, der gemeinschaftlichen Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien oder der Hinwendung zu einem CO2-neutralen Verkehrswesen unter weitgehender Realisierung der Elektromobilität auf den Straßen. Andererseits wird den Unternehmen bei der Umwandlung eine Schlüsselfunktion beigemessen – den Entscheidern in den Unternehmen ebenso wie den Beschäftigten und ihren Vertretern. Die Unternehmen sollen künftig möglichst mittels neuer innovativer Verfahren klimaneutral produzieren, und zugleich werden sie aufgrund ihrer technologischen Kompetenzen in der Lage sein, Produkte zu fertigen, die ihrerseits keine Treibhausgase mehr produzieren – dies betrifft beispielsweise Komponenten für Fahrzeuge der Elektromobilität, deren Produktion angesichts der in der Region bereits stark vorhandener Expertise kräftig ausgebaut werden kann. Basis für die nun startende Projektarbeit wird ein regionales Energieeffizienznetzwerk unter Einbezug möglichst vieler Partner sein.