Innovativ und zugleich nachhaltig ist ein neuartiger Bio-Klebstoff, den das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) kürzlich präsentiert hat. Bei der Herstellung des Schmelzklebstoffs entstehen weniger Treibhausgase, und es werden keine fossilen Rohstoffe verbraucht. Die Forschenden aus dem Institut im ostthüringischen Rudolstadt erzeugen einen biobasierten und biologisch abbaubaren Klebstoff auf Basis von Polymilchsäure. Nach Angaben des Instituts ist Polymilchsäure unter industriellen Bedingungen kompostierbar, biokompatibel und kann klassische Massenkunststoffe auf Erdölbasis ersetzen. Im Fertigungsprozess erfolgt die Zugabe von Bioharzen, Weichmachern und Wachsen; der biobasierte Anteil des Klebstoffs mit Namen Caremelt beträgt so bis zu 95 Prozent.
Die rund 200 Mitarbeiter des größten wirtschaftsnahen Forschungsinstituts in Thüringen betreiben sowohl Vorlauf- als auch angewandte Forschung im industrienahen Bereich. Chemiker, Verfahrens- und Textilingenieure arbeiten Hand in Hand, um gemeinsam mit Partnern und Auftraggebern Forschungsergebnisse schnell und marktorientiert in neue Prozesse und Technologien umzusetzen. Der Fokus liegt auf den Bereichen Native Polymere und Chemische Forschung, Textil- und Werkstoff-Forschung, Kunststoff-Forschung, Funktionspolymersysteme. (hw)