Der Mechatronik-Experte und Automobilzulieferer Marquardt gehört mit weltweit über 11.000 Mitarbeitern zu den weltweit führenden Herstellern von elektromechanischen und elektronischen Schaltsystemen und entschied im Dezember 2018, ein neues Werk im thüringischen Ichtershausen aufzubauen. Mit bis zu 180 Beschäftigten will Marquardt hier vor allem mechatronische Produkte für den Fahrzeuginnenraum und batteriebetriebene Autos herstellen. „Ichtershausen ist für uns ein attraktiver Standort, vor allem aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage und aufgrund der qualifizierten und engagierten Fachkräfte, die es in der Region gibt“, erklärt Jörg Lawrenz, Plant Director von Marquardt Lightronics. „In kürzester Zeit haben wir für unseren neuen Standort passende Mitarbeiter gefunden, darunter eine Reihe von Rückkehrern aus den alten Bundesländern.“ Am Stammsitz im baden-württembergischen Rietheim-Weilheim sei es wesentlich schwieriger, Fachkräfte zu gewinnen.
Ganz ähnliche Erfahrungen machte auch der Automobilzulieferer IHI Charging Systems International (ICSI), der bereits seit 2009 ein Werk zur Fertigung von Turboladern in Thüringen betreibt. Im Frühjahr 2019 verlagerte die japanische IHI-Tochter ihre europäische Firmenzentrale von Heidelberg an Thüringens größten Industriestandort, das Erfurter Kreuz. „Vor allem die Nähe zu den wissenschaftlichen Zentren Ilmenau und Schmalkalden spielten eine wichtige Rolle bei dem Umzug“, erklärt ICSI-Personalchef René Jörges. Zum einen sei diese für die Entwicklung neuer Produkte wichtig, zum anderen aber auch für die Gewinnung neuer Fachkräfte. „Wir arbeiten inzwischen mit zwei Hochschulen zusammen und können so passgenau Fachleute für uns ausbilden.“ Zudem setzte man im Run um kluge Köpfe auf das Angebot der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF). Dieses bringt unter anderem mit zwei jährlich stattfindenden Jobmessen gezielt Fachkräfte mit Thüringer Unternehmen zusammen. (gro)