ERFURT/ILMENAU _ Dem Zubau der Erneuerbaren Energien und den damit verbundenen höheren Anforderungen an das elektrische Netz ist mit Energiespeichern, Einspeisemanagement, Netzausbau und der Nutzung von Strom zur Wärmegewinnung (Power to Heat) zu begegnen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Institutsteil Angewandte Systemtechnik (IOSB-AST), im Auftrag der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) erarbeitet hat. Sollten diese Maßnahmen bis 2023 nicht ausreichend erfolgen, drohen lokale Spannungsbandverletzungen oder die Überlastung von Kabeln und Transformatoren. „Es ist positiv, dass im Zuge der Energiewende immer mehr Erneuerbare Energie für die Stromerzeugung genutzt werden kann“, erläutert Prof. Dieter Sell, Leiter der ThEGA. „Um vor diesem Hintergrund zu vermeiden, dass die vorhandenen Netze überlastet werden, bietet sich auch der Ausbau der Speichertechnologien als eine zukunftsweisende Lösung an.“
„Analyse und Prognose der Technologien und Anwendungsfelder thermischer und elektrischer Energiespeicher auf Nieder- und Mittelspannungsebene“ heißt die Studie, die im Auftrag der ThEGA erstellt und vom AST in Ilmenau jetzt vorgelegt wurde. Das Besondere an der Untersuchung ist, dass sie auf die Energiespeicherbedarfe und Verbrauchsoptionen für die Systemebenen Mittel- und Niederspannung in Thüringen fokussiert und nicht auf den viel diskutierten Hochspannungsbereich. Im Bereich der Stromnetze dient gerade die Mittel- und Niederspannungsebene als Verteilernetz und liefert die Energie direkt zu den Endverbrauchern. Diese Ebene betrifft speziell auch die Nutzung der Erneuerbaren Energien. Wesentlich für dieses Themengebiet sind vor allem reine Wohngebiete oder auch Mischgebiete aus Wohnen und Gewerbe, wo verstärkt Erneuerbare Energien gewonnen, verteilt und genutzt werden. Im Rahmen der Studie konnten die Forscher am Beispiel dieser Quartierstypen und Siedlungsräume ableiten, welche Speichertechnologien in Zukunft effektiv zum Einsatz kommen sollten. Aus dieser Analyse ergibt sich wichtiger Handlungsbedarf: „Im Jahr 2023 werden Netzausbau, Einspeisemanagement und lokale Netzspeicher benötigt, um der stärkeren Belastung des elektrischen Netzes durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien Rechnung zu tragen“, sagt Dr. Peter Bretschneider (AST).
Auf Grundlage der Studie können Unternehmen, Kommunen und private Anwender praxisorientiert Handlungsstrategien ableiten. Die ThEGA als Landesenergieagentur ist der Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Energiewende.
Mehr Informationen unter: <link http: www.thega.de energiespeicherstudie>www.thega.de/energiespeicherstudie/