Ein neuer „Innovativer regionaler Wachstumskern“ in Thüringen erhält jetzt den entscheidenden Schub: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Verbund VIPO – Virtuelle Produkt- und Prozessoptimierung künftig mit einem Betrag von rund 7 Mio. Euro.
VIPO ist ein Bündnis von sechs Thüringer Ingenieurdienstleistern und IT-Unternehmen sowie drei Forschungsinstituten. Der Verbund zielt darauf ab, die Produkt- und Prozessentwicklung sowie die vorausschauende Wartung über den gesamten Produktlebenszyklus in Unternehmen zu optimieren. Ein Beispiel für künftige VIPO-Lösungen ist die Wartung beanspruchter Rotorblätter in Windkraftanlagen: Sensoren analysieren das Werkteil; ein paralleler Abgleich mit einem „digitalen Zwilling“ gibt Aufschluss über den Grad des Verschleißes, die Belastbarkeit und die mögliche Lebensdauer. Weitere Anwendungen betreffen die Produktion von exakt auf Patientenbedarfe abgestimmten Prothesen und Orthesen sowie die Entwicklung und Optimierung hochspezieller Laserbearbeitungsanlagen. Einsatzfelder für die Lösungen sind künftig beispielsweise additive Fertigung (3D-Druck), optische Systeme oder die Energietechnik.
Die LEG hat den Verbund über ihr Team „Thüringer ClusterManagement“ von Beginn an begleitet. Das Projektvolumen beträgt insgesamt rund 11 Millionen Euro; knapp 4 Millionen Euro tragen die Projektpartner. Bis zum Jahr 2030 sollen durch VIPO kumulierte Umsätze in Höhe von rund 90 Millionen Euro mit einem Weltmarktanteil von 4 Prozent erreicht werden. (hw)