Erfurt - Mit einem feierlichen ersten Spatenstich hat die Masdar-Gruppe (Vereinigte Arabische Emirate) am Mittwoch, 20. August 2008, den Bau ihrer neuen Fabrik in Thüringen gestartet. Am Standort "Erfurter Kreuz" südlich der Landeshauptstadt entsteht bis zum Herbst 2009 eine hochmoderne Fertigungsstätte für Dünnschichtsolarmodule. 150 Millionen € investiert die Masdar Abu Dhabi Future Energy Company in das Projekt. Die Schaffung von 180 Arbeitsplätzen bis 2010 ist zugesagt; mittelfristig sollen es 600 Arbeitsplätze werden.
Den offiziellen Startschuss für das Bauvorhaben gaben Dr. Sultan Ahmed Al Jaber, CEO von Masdar, Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus, Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz und LEG-Geschäftsführer Andreas Krey. "Die Entscheidung Masdars für Thüringen zeigt, dass der Freistaat als einer der weltweit führenden Solarstandorte ein Anziehungspunkt für global agierende Hightechunternehmen der Branche ist", sagte Althaus anlässlich des Spatenstichs. Zuvor hatte er mit Dr. Sultan Ahmed Al Jaber in einem rund einstündigen Gespräch über die künftige Kooperation zwischen Thüringen und der Masdar-Gruppe konferiert. "Wir freuen uns, aktiv am Erfolg des Solarclusters in Thüringen mitwirken zu können", fasste Dr. Sultan Zielsetzung und Engagement seiner Unternehmensgruppe zusammen.
Das Thüringer Werk wird im dritten Quartal 2009 an den Start gehen und nach der Anlaufphase eine Produktionskapazität von 70 Megawatt pro Jahr erreichen; eine Erhöhung auf 280 Megawatt ist längerfristig geplant. Beleg für die hohe Qualität des Solarstandortes Thüringen ist die Tatsache, dass am "Erfurter Kreuz" nicht nur Produktionseinheiten angesiedelt werden; vielmehr schafft die Masdar-Gruppe auch Kapazitäten für Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb. Die Investition in Thüringen ist eingebettet in ein Investitionspaket im Bereich der Dünnschicht-Solartechnologie, dessen Umfang zwei Milliarden US-Dollar beträgt. Es dient der Umsetzung der Masdar-Initiative zum Einsatz erneuerbarer Energien und Energiespartechniken. Neben dem Werk in Thüringen entsteht fast zeitgleich ein zweites in Abu Dhabi; beide Unternehmensteile werden bei der Entwicklung und Vermarktung der Solarmodule eng zusammenarbeiten. Zudem wird momentan eine Öko-Stadt in Abu Dhabi angelegt, die unter anderem zu 100 Prozent mit Solarenergie versorgt wird.
Für den Solarstandort Thüringen bedeutete der heutige Baustart eine weitere Etappe auf einem erfolgreichen Weg. Nach einem rasanten Wachstum des jungen Wirtschaftszweiges in Thüringen erwirtschaften die 47 Solarunternehmen des Freistaates inzwischen ein Zehntel des weltweiten Umsatzes beim Verkauf von Solarzellen und -modulen. Neben die Investition der Masdar-Gruppe treten Investitionen der Thüringer Firmen ersol Solar Energy AG, Wacker Schott Solar GmbH und Sunways AG. Vertreter der Solarbranche gehen von einem Wachstum des Wirtschaftszwei-ges um 20 Prozent im kommenden Jahr aus; bis 2010 wird sich Schätzungen zufolge die Mitarbei-terzahl in Thüringen von heute 2.500 auf 5.000 verdoppeln.