Erfurt - Eine neue Gestalt erhält jetzt der "Obstgarten" Thüringens - der Gewerbepark "Fahner Höhe" (Gierstädt), im größten Obstanbaugebiet des Freistaates, wird flächenmäßig neu strukturiert. Die Gemeinde Gierstädt startete gemeinsam mit der LEG Thüringen am Montag, 2. März 2009, mit dem symbolischen ersten Spatenstich die Erschließung des Ersten Bauabschnittes. Teilnehmer an dem Spatenstich waren Landwirtschaftsminister Volker Sklenar, LEG-Abteilungsleiter Heiko Reinhardt, Gierstädts Bürgermeister Ulf Henniger sowie Stephan Müller, Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft (VG) "Fahner Höhe". "Mit dem Bau öffentlicher Straßen und Wege, neuer Versorgungsleitungen und zweier Regenrückhaltebecken erhöhen wir die Chance, neue Unternehmen anzusiedeln", erläuterte Ulf Henniger beim offi-ziellen "Startschuss" für die Entwicklungsmaßnahmen.
Rund 6,4 Millionen Euro investiert die Gemeinde Gierstädt in die Verbesserung der Infrastruktur; nahezu 4,9 Millionen Euro davon steuern Bund und Land im Rahmen des GA-Förderprogrammes bei. Bisher gelangen Anlieger nur über private Grundstücke auf das Areal, was Investoren von einem Engagement abhält und auch für die Firmen, die bereits vor Ort sind, mit Unsicherheiten verbunden ist.
Die LEG errichtet in Geschäftsbesorgung für die Gemeinde Gierstädt auf dem Gelände eine zwei Kilometer lange Erschließungsstraße sowie über zwei Kilometer lange Gehwege. Zur neu gebauten Verkehrsinfrastruktur zählen auch eine Linksabbiegespur und eine Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs. Neue Kanäle, Schächte und die Regenrückhaltebecken optimieren die Lage im Abwasserbereich. Erschwert werden die Erschließungsmaßnahmen durch die nicht alltägliche Situation, dass sämtliche Bauarbeiten während der Geschäftstätigkeit der bereits ansässigen Firmen erfolgen.
Mehrere Etappen erforderte in den vergangenen Jahren auch der Weg hin zur Verfügbarkeit der Flächen. Mit dem Ziel, die Vermarktungschancen des Gebietes zu erhöhen, hatte die Ge-meinde Gierstädt in der Mitte des Jahrzehnts einen Bebauungsplan erstellt. Dieser wurde vom Landesverwaltungsamt im März 2005 genehmigt. Kurz darauf schlossen Gemeinde und LEG einen Geschäftsbesorgungsvertrag, der den Entwicklungsauftrag an die LEG begründete.
Da einer sofortigen Erschließung die komplizierten Eigentumsverhältnisse entgegenstanden, die Entwicklung aber im übergeordneten Interesse war, beschloss der Gemeinderat im Mai 2005 ein Umlegungsverfahren. Dieses sorgte für zusammenhängende Flächen, die mit neuer Infrastruktur versehen werden können. Vor wenigen Wochen, Ende Januar 2009, bewilligte das Landesverwaltungsamt endgültig die Fördermittel, so dass der Start jetzt erfolgen konnte.