ERFURT_ Diese Technologie hilft dabei, die Fertigung von Computerchips effizienter zu machen, den 3D-Druck zu revolutionieren oder sogar in der Medizin Nierensteine zu bekämpfen: Ultrakurzpuls-Lasertechnologie gehört die Zukunft, und in diesem Feld bestätigt der Freistaat eindrucksvoll seinen Ruf als Optical Valley und als Land der Präzisionstechnik. Ein Thüringer Konsortium aus Firmen und Forschungsinstituten, das sich unter dem Namen „UKPiño“ auf diese spezielle Lasertechnologie fokussiert hat, erhält künftig Förderung durch das Bundesprogramm RUBIN und startet zum 1. Juni in die Projektphase. Mit Hilfe der Ultrakurzpuls- bzw. UKP-Lasertechnologie wird der Thüringer Verbund in den kommenden Jahren innovative Lösungen erarbeiten, und zwar in so vielfältigen Bereichen wie Halbleiterfertigung, 3D-Druck, Medizintechnik, Batterietechnik sowie Automotive. Ziel ist nicht weniger als die weltweite Technologieführerschaft in diesem Segment. Für den Aufbau der entsprechenden Technologieplattform werden rund 20 Millionen Euro investiert, wovon über RUBIN rund 13 Millionen Euro als Förderzuschuss bereitgestellt werden.
Das Thüringer Bündnis UKPiño wurde im Rahmen des RUBIN-Programms als eines von 9 Siegerverbünden unter 52 eingereichten Skizzen ausgewählt. Konsortialführer ist die Active Fiber Systems GmbH aus Jena. Das Konsortium besteht aus 14 Unternehmen, den Hochschulen Friedrich-Schiller-Universität Jena und Ernst-Abbe Hochschule Jena sowie 7 assoziierten Partnern, darunter das Thüringer ClusterManagement der LEG, das den Verbund bei der Initiierung und Beantragung unterstützte. Der Verbund deckt in seiner Vielfalt die komplette Wertschöpfungskette der UKP-Lasertechnologie ab – von der Lichtquelle über die optischen Systeme und Strahlführung bis hin zu Systemintegration und Lösungsanwendungen.
Der erfolgreiche Weg von UKPiño zeigt beispielhaft, wie sinnhaft angewandte Grundlagenforschung in wirtschaftlich hochrelevante Strategien und Lösungen münden kann. Seit jeher verfügt der Freistaat über hervorragende Forschungspotenziale in dem Technologiefeld. So gewann beispielsweise Prof. Stefan Nolte, der im UKPiño-Verbund beteiligt ist, den Deutschen Zukunftspreis für die industrielle Anwendung der UKP-Lasertechnologie, was weitere Forschungsaktivitäten auslöste. Das Konsortium UKPiño ging hervor aus der vom Thüringer Wirtschaftsministerium geförderten Forschergruppe „UKPflex“, welche Mittel des Landes, Bundes und der EU bündelte und strategisch gut einsetzte – ein Beispiel für die positiven Effekte gezielter Förderung auf die nachhaltige technologische Entwicklung im Freistaat.
Hintergrund RUBIN
RUBIN (Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation) ist eine Förderlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welche die Zusammenarbeit von Unternehmen untereinander sowie ihre Kooperation mit Hochschulen und Forschungsinstituten verbessern will. Das Ziel besteht darin, dass regionale unternehmerische Bündnisse Innovationen mit hohem Anwendungspotenzial entwickeln. In Regionen wie Thüringen sollen regionale Wertschöpfungsketten, innovative Produkte und Dienstleistungen sowie der Zugang zu neuen Märkten ermöglicht werden. Neben UKPiño haben sich in der aktuellen RUBIN-Runde zwei weitere Thüringer Konsortien erfolgreich durchsetzen können: zum einen das Konsortium ATHANA (Antifungale Therapieansätze durch nanopartikelbasierte Zielsteuerung von Wirkstoffen mit dem Konsortialführer Smart DyeLivery GmbH aus Jena), zum anderen das Konsortium PhoTech (Photonische Verfahren als Technologiebasis zur Reinigung von Innenraumluft, Stadtluft und industrieller Abluft) mit dem Konsortialführer Lynatox GmbH aus Ohrdruf. Mit drei Siegerkonsortien ist Thüringen in dieser RUBIN-Runde das erfolgreichste Bundesland.
Weitere Infos unter: www.ukpino.de