Erfurt - Eine wichtige Etappe bei der Ansiedlung des japanisch-deutschen Joint Ventures ICSI am "Erfurter Kreuz" ist genommen: Am Donnerstag, 12. Juni 2008, konnte für den Bau des Turboladerwerkes der Grundstein gelegt werden. Teilnehmer an der Zeremonie waren auf Seiten der Investoren Fusayoshi Nakamura, Director des Gesellschafters IHI Japan, Volker Stauch, Senior Vice President des Gesellschafters Daimler AG, sowie Jörg Steins und Hiromu Furukawa, Geschäftsführer von IHI-CSI, Heidelberg. Für das Land und die Kommune nahmen Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz, LEG-Geschäftsführer Andreas Krey und Ichtershausens Bürgermeister Klaus von der Krone teil.
Die Grundsteinlegung war der offizielle Startschuss für das aktuelle Bauvorhaben, welches nach Planungen der Gesellschafter der erste Abschnitt in einem mehrstufigen Investitionsprojekt ist. In der jetzt eingeleiteten ersten Ausbaustufe sollen 45,7 Millionen € investiert werden. 35 Millionen € davon entfallen auf Maschinen und Einrichtungen; 10,7 Millionen € werden für Gebäude und Grundstück aufgewendet. Die Anzahl der Arbeitsplätze wird in dieser ersten Stufe 150 bis 350 betragen. Im Anschluss an die erste Stufe sind weitere drei Ausbaustufen bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts geplant. Diese drei Ausbaustufen sollen jeweils Investitionsvolumina von 9,5 Millionen € für bauliche Investitionen und 35 Millionen € für Maschinen und Einrichtungen umfassen. Betrachtet man alle Ausbaustufen zusammen, so bedeutet dies bis ca. 2015 ein Investitionsvolumen von insgesamt 180 Millionen € und die Schaffung von 800 Arbeitsplätzen.
Die Abkürzung ICSI steht für den Firmennamen IHI Charging Systems International GmbH, es handelt sich dabei um ein Joint Venture von IHI und Daimler AG, welches in Heidelberg seinen Hauptsitz hat und in Cernusco (Mailand) eine Fertigungsstätte für Turbolader betreibt.
Im Februar 2008 hatten die beiden Gesellschafter ihre Entscheidung bekannt gegeben, am Standort "Erfurter Kreuz" ihre Fertigungsstätte zu errichten und dort auch Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zu schaffen. Eine Reihe von Gründen hatten sie für ihr Engagement im Freistaat aufgeführt, darunter die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitkräfte, die zentrale Lage, Kooperationsmöglichkeiten mit Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die gute Zusammenarbeit mit Landesregierung und Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). "Auch nach unserer Entscheidung konnte das Projekt weiter zügig vorangetrieben werden, so dass wir zum jetzigen Zeitpunkt den Grundstein legen können", sagte Jörg Steins auf der feierlichen Veranstaltung.
Die IHI-Gruppe mit Sitz in Tokio ist nach Unternehmensangaben einer der weltweit führenden Technologiekonzerne in den Bereichen Automobilbau, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Anlagen- und Maschinenbau. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 23.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 8,2 Milliarden €. Die Produktion von Turboladern gehört zu den zunehmend lukrativen Tätigkeitsfeldern von Automobilzulieferern. Turbolader reduzieren den Benzin- und Dieselverbrauch von Fahrzeugen, mindern die Abgasemissionen und sorgen generell für eine Erhöhung der Effizienz.