Erfurt - Wie können Städte in Thüringen städtebauliche Wettbewerbe nutzen, um Brachflächen in der Innenstadt wieder mit Leben zu füllen? Diese Frage bildet einen inhaltlichen Schwerpunkt des Workshops "Genial zentral", der am Montag, 10. August 2009, im Haus der LEG, Erfurt, stattfindet. "Genial zentral" ist eine Initiative der Landesregierung, die es Städten erleichtern soll, brach gefallene zentrumsnahe Areale mit einer Nachnutzung zu versehen - darunter sind Nutzungen wie Gewerbe, Handel, Wohnen oder Grün. Gastredner auf der Tagung sind Thüringens Bauminister Gerold Wucherpfennig, der die landespolitische Zielsetzung der Initiative skizzieren wird, sowie LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar, dessen Unternehmen "Genial zentral" koordiniert.
Wer städtebauliche "Problemzonen" in Form von Brachen aufwerten möchte, kann dies mit Hilfe städtebaulicher Wettbewerbe tun. In ihrem Rahmen erhalten die Städte wertvolle Anregungen für Neugestaltungen und können von der systematischen Planung einer Revitalisierung zur Umsetzung schreiten. Aktuell wird dieser Weg momentan in Oberhof und Jena gewählt, Vertreter beider Kommunen berich-ten über ihre Erfahrungen: Oberhofs Bürgermeister Thomas Schulz erläutert, wie mittels eines Wettbewerbs die dringend erforderliche Aufwertung der Ortsmitte des Wintersportortes vorangebracht wird; Jenas Stadtarchitekt Dr. Matthias Lerm legt dar, wie durch eine Architektenkonkurrenz der städtebaulich bedeutsame und sensible Inselplatz aufgewertet werden soll. Rahmen für alle Wettbewerbsaktivitäten bildet die neue Bundesrichtlinie RPW 2008, die auf dem Workshop von Dr. Claus D. Worschech, Architektenkammer Thüringen, umrissen wird.
Thema der Tagung ist außerdem eine Herausforderung, der sich viele Kommunen gegenübersehen: Vor der Inangriffnahme einer Brachfläche muss die Stadt zunächst einmal in die Verfügungsgewalt dieses Areals kommen - und dies stellt sich oft als nicht so einfach heraus. Zu den verschiedenen Verfahren, zu denen Umlegung oder Enteignung gehören, referieren Experten der LEG, des Landesverwaltungsamtes sowie des Thüringer Landesamtes für Vermessung und Geoinformation.
Die Landesinitiative "Genial zentral" befindet sich seit dem Frühjahr 2007 in ihrer zweiten Phase. In der ersten Stufe, die im Herbst 2002 gestartet wurde, hatte das Hauptaugenmerk der Initiative auf der Verwirklichung von Wohnnutzung auf innenstadtnahen Brachen gelegen. Mit der zweiten Stufe wurden die Nachnutzungsmöglichkeiten und die Anzahl der Projektstandorte erweitert: Die Zielsetzung ist nun breiter gefächert, und verschiedenste Nachnutzungen sind für die Projektstandorte denkbar. Zudem stieg die Anzahl der Projektstandorte von 14 in der ersten Phase auf 60 (in 35 Kommunen) in der aktuellen Stufe. Mit regelmäßigen Workshops wird ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch der Projektpartner gewährleistet.
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