In Anwesenheit von Vertretern der Thüringer Landesregierung, lokaler Entscheidungsträger sowie der internationalen Konzernleitung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Gary Bell an der Spitze beging die Bell Equipment (Deutschland) GmbH den feierlichen Spatenstich für ihren neuen Fertigungskomplex in Hörselberg-Hainich. Seit 2003 mit seinem Montagewerk im dortigen Industriegebiet Kindel ansässig, investiert der Muldenkipper-Hersteller mit Stammsitz in Südafrika insgesamt 13 Millionen Euro in Gebäude und Produktionsanlagen. Ab Mitte 2019 fertigt Bell dann auf über 12.000 m² Fläche erstmals eigene Baugruppen und Fahrzeugkomponenten vor Ort, was bereits mittelfristig über 100 neue qualifizierte Arbeitsplätze in der Region Eisenach schafft.
Kurze Wege zum Erfolg
Insgesamt 13 Millionen Euro investiert der internationale Muldenkipper-Hersteller Bell Equipment bis Mitte 2019 in den Neubau fahrzeugtechnischer Fertigungskapazitäten am Standort Eisenach-Kindel. Der rund 12.000 m² große Komplex entsteht auf dem knapp 10 Hektar großen Areal des Unternehmens, wo sich bereits das europäische Montagewerk für die knickgelenkten Bell-Muldenkipper befindet. Seit 2003 werden hier die schweren Transportfahrzeuge für Erdbau und Gewinnung auf Basis vormontierter Baugruppen aus dem südafrikanischen Bell-Stammwerk Richards Bay sowie der Komponenten europäischer Zulieferer von Motoren, Antriebs- und Steuerungstechnik endgefertigt. Von Eisenach aus gelangen die Fahrzeuge dann direkt in ihre Bestimmungsmärkte in Europa, Nordamerika und Asien.
Zur Optimierung seiner Produktionslogistik – insbesondere hinsichtlich Transportkosten, Lieferzeiten und einer flexiblen Reaktion auf spezifische Kundenanforderungen – verfolgt Bell Equipment konsequent eine Strategie der Dezentralisierung und Lokalisierung von Zulieferstrukturen und Fertigungsabläufen. Die jetzt initiierte Vorort-Fertigung einzelner Baugruppen in Eisenach-Kindel sei ein weiterer entscheidender Schritt in diese Richtung, wie Gary Bell, der Aufsichtsratsvorsitzende der Bell-Gruppe, anlässlich des feierlichen Spatenstiches betonte: „Die hochfesten Werkstähle für unsere Fahrzeuge stammen zu einem Großteil aus Europa – was liegt da näher, als sie auf Basis modernster Technologien und mit hochqualifizierten Fachleuten hier zu verarbeiten?“ Entsprechend werden die beiden geplanten Werkhallen mit allen notwendigen Technologien für Zuschnitt, Umformung, sowie mechanische und schweißtechnische Verarbeitung ausgerüstet. Der Einsatz von Robotertechnik und CNC-gestützten Werkstationen gewährleistet schnelle Durchlaufzeiten und sehr flexible Fertigungsabläufe, die von Experten in der direkt angeschlossenen Konstruktions- und Qualitätsabteilung gesteuert und überwacht werden.
Land unterstützt strategische Weiterentwicklung
In seiner Begrüßung der anwesenden Festgäste und zahlreichen Mitarbeiter lieferte Gary Bell Rückblicke und Ausblicke. Bis Juni dieses Jahres langjähriger Bell-Vorstandsvorsitzender, war der heutige Aufsichtsratschef maßgeblich an allen Standortentscheidungen beteiligt. „Wir haben hier von Beginn an beste Unterstützung erfahren – von unseren Anfängen auf der grünen Wiese über die Bewältigung sehr früher Nachfragespitzen und leider auch krisenbedingter Absatzeinbrüchen bis hin zur engagierten Begleitung unserer weiteren Zukunft, die wir auch heute symbolisch gemeinsam angehen.“ Gary Bell dankte den politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen für die gute Zusammenarbeit und schloss ausdrücklich die Vertreter der regionalen Wirtschaftsförderung mit ein: „Ohne die Experten der LEG Thüringen, die uns damals buchstäblich den Weg auf den gerade erst erschlossenen Kindel bahnten, wären wir wohl heute nicht hier. Und über die Jahre bis hin zur jetzt getroffenen Entscheidung standen sie uns stets als treue Fährtensucher durch manch behördliches Dickicht zur Seite“.
Auch Wirtschaftsstaatssekretärin Valentina Kerst unterstrich die langjährige gute Partnerschaft zwischen Bell und den Verantwortlichen am Standort Thüringen, die über einen Zeitraum von 15 Jahren hinweg zum Erfolg des Unternehmens beigetragen habe: „Dass dieser Spatenstich heute stattfindet, zeigt auch: Thüringen bietet beste Rahmenbedingungen für Unternehmen, die langfristig investieren und wachsen wollen.“ Besonders erfreulich sei, dass Bell mit dem aktuellen Vorhaben zusätzliche Fertigungsschritte nach Eisenach verlege und sich damit vom reinen Montagewerk zu einem Standort mit eigenen Produktions- und Entwicklungsaktivitäten weiterentwickle. „Das ist eine strategische Ausrichtung, die wir selbstverständlich unterstützen“, so Kerst. Entscheidende Gespräche dazu waren bei einem Treffen von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee mit Unternehmenschef Gary Bell während der Thüringer Delegationsreise nach Südafrika im Mai 2015 geführt worden. Das Land fördert die neue Investition mit 1,4 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Andreas Krey, Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG), gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass Bell mit der Erweiterung ein klares Bekenntnis zum Standort Thüringen und speziell Eisenach-Kindel abgegeben hat. „Bei unseren gemeinsamen Gesprächen zur Erweiterung stand für die LEG stets das Ziel im Fokus, die Expansion von Bell bestmöglich zu unterstützen“, erläuterte er. „Die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv, und wir haben gute Lösungen gefunden, die Bell die Fortführung seiner erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeit hier in Eisenach ermöglichen. Für unser Industriegebiet, das bereits heute zu mehr als 80 Prozent belegt ist, bedeutet die positive Investitionsentscheidung eines Global Players wie Bell eine zusätzliche Aufwertung.“
Christian Weiß vom zuständigen Generalunternehmen Goldbeck-Ost stellte das Neubauprojekt vor, das in nur zehnmonatiger Bauzeit unter laufendem Betrieb im benachbarten Montagewerk abgeschlossen werden soll. Ein Vorteil dabei: Bereits beim Bau des Muldenkipperwerkes 2003 und des neuen Bell-Hauptsitzes im hessischen Alsfeld war die Thüringer Niederlassung des bundesweiten Industriebau-Spezialisten federführend.
Vielversprechende Perspektiven
Wenn ab Mitte 2019 zunächst die Fertigung der Transportmulden für die insgesamt neun Baureihen aufgenommen wird, rechnen die Verantwortlichen mit insgesamt 60 neuen Arbeitsplätzen – zusätzlich zu den bereits knapp 140 Beschäftigten im Montagewerk. Je nach Ausrichtung und Auslastung kann der Bedarf an qualifizierten Fachkräften sogar auf 130 Mitarbeiter in Konstruktion und Fertigung ansteigen, wie Werksleiter André Krings erklärt. Die Zeichen dafür stehen gut: Nach 371 Fahrzeugen 2016, 431 Einheiten 2017 werden 2018 voraussichtlich knapp über 500 Bell-Muldenkipper das Montageband verlassen, dessen maximale Auslastung auf 20 Fahrzeuge/Woche (ca. 900 Fzge./Jahr) ausgelegt ist.
Diese positive Entwicklung unterstützt Bell Equipment auch durch nachhaltige Investitionen an anderer Stelle: Erst im Herbst vergangenen Jahres eröffnete am Hauptsitz der Bell Equipment (Deutschland) GmbH im hessischen Alsfeld das neue „European Logistics Center“, das gemeinsam mit dem „Global Logistics Center“ in Johannesburg die weltweite Ersatzteilversorgung sicherstellt. Insgesamt knapp 5 Millionen Euro flossen hier in den ebenfalls komplett neu errichteten Komplex, der neben dem Teilezentrum auch die Hauptverwaltung und die für insgesamt 21 nationale europäische Märkte zuständige Vertriebsabteilung der im Jahre 2000 gegründeten deutschen Bell-Tochter beherbergt. Insgesamt erwirtschafteten beide deutschen Bell-Standorte 2017 einen Umsatz von knapp 134 Mio. Euro, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von gut 40 Prozent darstellt.
Bell Equipment weltweit
1954 als kleine Werkstatt gegründet, entwickelte sich Bell Equipment zu einem vielseitigen Hersteller von Land- und Forstmaschinen sowie Geräten für die Bau- und Gewinnungswirtschaft. Im Stammland Südafrika und den benachbarten afrikanischen Märkten ist Bell Equipment zudem im Vertrieb namhafter internationaler Marken für nahezu alle Bereiche der Bauwirtschaft aktiv. Insgesamt erwirtschaftete das börsennotierte Familienunternehmen mit weltweit rund 3200 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von ca. 459 Mio. Euro (2017).
Einen wichtigen Anteil daran haben heute die Bell-eigenen Baureihen an knickgelenkten Muldenkippern. Seit 1984 entwickelt und baut das Unternehmen die schweren Transportfahrzeuge für Erdbau und Gewinnung – ab Mitte der Neunziger Jahre setzte deren weltweite Vermarktung ein. Heute ist Bell Equipment mit eigenen Vertriebs- und Serviceniederlassungen sowie über Handelspartner in mehr als 80 Staaten auf allen Kontinenten vertreten.
Neun Standard-Modellreihen mit 18,0 bis 55,0 Tonnen Nutzlasten sowie zahlreiche Modell-Varianten (z.B. 4x4-Zweiachser) bieten das vielseitigste Programm am Markt. Neben ihrer extremen Geländegängigkeit durch Allradantrieb und Dreh-/Knickgelenk zeichnen sich Bell-Muldenkipper laut Hersteller insbesondere durch eine nutzlastoptimierte Bauweise und sehr wirtschaftliche, treibstoff-effiziente Antriebe aus.
Kontakt:
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Werk Eisenach-Kindel
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99820 Hörselberg-Hainich
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